SelFist
Bang Bang my baby shot me down.
And what if My baby was just that part of us that has swapped bullets for bursts of images, where every selfie sounds like a shot to the temple of identity?
The images are beautiful – sometimes enough to make you fall in love with them. But death whispers something in them. It breathes into each reflection a form of symbolic necrophilia, where the image becomes that place of Barthesian ‘it has been’. The frozen object is already lost. It is already beyond what the eye can grasp. The image registers this loss: it speaks of the end, it speaks of death. For Barthes, this is the price to pay – the image is not a memory, it is a silence in which disappearance finds its voice. A shroud still damp from what was desired, touched, tasted, then swept away by time.
SelFist takes us deep into the mirror, where the ego licks its wounds. Sunny, Max and Bishop, three performers with radically different artistic backgrounds, take to the stage on an inner journey – a vertiginous descent into the blurred zones of the self, where the gaze wavers and beauty is negotiated between mirage and fracture. Some grief eludes language, and in this eclipse of the word, perhaps the truth lies hidden beneath the ruins of what we think we understand.
SelFist invites us to derail the imaginary, fragmenting bodies, spaces and narratives – until perception itself sizzles, and the mechanics of evocation grind to a halt.
Credits
Künstlerische Leitung/Choreographie: Elisabeth Bakambamba Tambwe // entwickelt und aufgeführt von: Bishop Black, Max Mayer, Sunny Jana und Überraschungsgästen // Dramaturgie/Recherche: Benoît Jouan /Leila Vidal- Sephiha // Musik und Komposition: Ursula Winterauer // Lichtdesign: Svetlana Schwin // Video: Eduardo Triviño-Cely // Bühnenbild: Ariel Elbert // Kostüme: Ariel Elbert, Elisabeth Bakambamba Tambwe // Produktion: Indra Jäger // Online-Kommunikation: François Tambwe // titelpic : © Collage David Pujadas Bosch für Dig Up Productions, Porträts von Joel Heyd, Didi Ana Pidal, Stefan Panfili
Produziert von: Dig Up Productions
Koproduktion: ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival, THEATER AM WERK, Wien
Unterstützt von: MA 7 Stadt Wien Kultur
BIOS
Bishop Black (dey/deren) ist ein*e britische*r Künstler*in, die seit sieben Jahren auf der Bühne stehen, zunächst als Performance-Künstler*in, um dann zu Drag und später Burlesque zu wechseln. Dey drücken sich vornehmlich dadurch aus, den Körper als Sprache und politisiertes Werkzeug einzusetzten, durch Sexualität und Gender. Nachdem Bishop Black in den vergangenen Jahren im Bereich Film gearbeitet hat, ist dey hauptsächlich auf der Bühne und entwickelt einzigartige, jedoch miteinander verbundene Performances, bei denen Mythologie, Okkultismus, Queersein und Tanz zum Einsatz kommen. Bei allen Arbeiten wird die Intention, durch Musik und Schauspiel Stimmungen zu schaffen, als Leitmotiv gesehen, das auf Weiterentwicklung und Wachstum ausgerichtet ist, indem das, was als lächerlich gesehen werden könnte, befreit wird, und die Hemmungen, die man im eigenen Körper spürt, belebt und entriegelt werden.
Born in Vienna in 1974, Max Mayer studied acting at the Vienna City Conservatory. After numerous works as a freelance actor, he was a member of the ensemble at Schauspielhaus Graz from 2006 to 2008, the ensemble at Schauspielhaus Wien from 2008 to 2013 and Schauspiel Frankfurt from 2014 to 2016. In 2011, he was awarded the Nestroy Prize for ‘Best Actor’. Further engagements have taken him to the Thalia Theatre Hamburg, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Schauspielhaus Bochum, Burgtheater Vienna and Schauspiel Köln. He works closely with director Robert Borgmann and visual artist Jonas Vogt. Since the 2019/2020 season, he has been a member of the ensemble at the Residenztheater in Munich, where he also develops his own projects. In 2023, he performed at the ImPulsTanz Festival as Jérôme Bel by Jérôme Bel.
Sunny Jana ist eine österreichisch-amerikanische Künstlerin. Sie arbeitet multidisziplinär und schafft Haarskulpturen, betreibt Pole Dance, malt und kreiert Food-Fantasien. Sunny möchte Kunst erschaffen, die ein Gefühl der Selbstentwicklung und Bewertung der eigenen Sinne vermittelt und das Publikum dazu anregt, ihre Wahrnehmungen in Bezug auf das Gewohnte zu hinterfragen und herauszufordern.
Elisabeth Bakambamba Tambwe wurde in Kinshasa geboren und wuchs in Frankreich auf, wo sie Bildende Kunst und Bildhauerei studierte. In ihrem choreografischen Werk beschäftigt sich die Künstlerin mit der sensiblen und fragilen Dimension des Körpers und dem Konzept von Normalität, die sie als tyrannisch und entwürdigend kritisiert. Ihre jüngsten Arbeiten wurden unter anderem bei den Wiener Festwochen, dem steirischen herbst, brut Wien, donaufestival, WUK performing arts, ImPulsTanz Vienna International Dance Festival und Afro Vibes Amsterdam gezeigt.
Benoît Jouan (*1972) ist Autor und Illustrator. Er hat Bildende Kunst studiert und einen Universitätsabschluss (Master of Visual and Plastic Arts/ Universität Lille III, Frankreich) sowie einen Abschluss an einer Kunstschule (National Superior Diploma of Expression of Plastic Arts-DNSEP & National Diploma of Plastic Arts-DNAP of the School of Tourcoing, Frankreich). Er arbeitete zwanzig Jahre lang (1999-2019) am Lille Métropole Museum of Modern, Contemporary and Outsider Art (LaM) in Villeneuve-d’Ascq (Frankreich) als Dozent und Leiter von Kunst-Workshops (spezialisiert auf Gravur) in geschlossenen Einrichtungen wie psychiatrischen Krankenhäusern und Gefängnissen. Seit 1998 arbeitet er mit Elisabeth Bakambamba Tambwe zusammen. Im März 2022 zog er nach Wien, wo er seither lebt und arbeitet.
Leila Vidal Sephiha, geboren 1994 in Paris, ist Regisseurin, Dramaturgin, Performerin und Theaterwissenschaftlerin. Sie studierte Geistes- und Theaterwissenschaft an der Universität Paris Nanterre und der Ludwig-Maximilians-Universität München und forschte von 2017 bis 2022 im Rahmen einer Promotion über Nicolas Stemanns Schaffensprozess von 2017 bis 2022 für eine Promotion. Seit 2015 arbeitet sie als Theaterpraktikerin in Deutschland (u.a. zwei Dokumentarfilme für die Akademie der Künste Berlin). Nach zahlreichen Erfahrungen (Münchner Kammerspiele, Théâtre Nanterre-Amandiers, Ruhrtriennale, Opéra Comique de Paris, Maxim Gorki Theater, Théâtre de Vidy-Lausanne, usw.) Leila Vidal Sephiha war Regieassistentin am Schauspielhaus Zürich und arbeitete eng mit fünf Regieassistenten zusammen: Nicolas Stemann, Yana Ross, Alexander Giesche, Christopher Rüping und Leonie Böhm (2019 bis 2022). Als Künstlerin ist sie Initiatorin und Teil des künstlerischen Teams von Projekten mit unterschiedlichen Medien wie dem Kurzfilm KOMODO Danger en voie de disparition (über die gleichnamige vom Aussterben bedrohte Art), die Stücke Performers Rule: B612 (Laura Weibels performativer und meditativer Video-Essay über Trauer und Erinnerung) und Performers Rule: Soï (improvisiertes Duo aus Körperausdruck und freier Musik auf der Suche auf der Suche nach sich selbst mit dem Musiker Samuel Boutros).
Ariel Elbert (dey/deren), Bühnen- und Kostümbildner*in mit Diplom an der HfBK Dresden, hat an Projekten wie *Beyond the Overflow* (2023) und *Speech of Love – Absence* (2022) mit Elisabeth Bakambamba Tambwe gearbeitet – Weitere Arbeiten umfassen *Performance HALT* (2021), *SOMATOGENESIS* (2021) und *Dining Room* (2020). Ariel arbeitet frei an verschiedenen Performance- und Kunstprojekten und hat als Assistenz bei Produktionen wie *Le Grand Macabre* (2021) von Martin G. Berger und *Replacement Place* (2015) von Patricia Noworol gearbeitet.
Ursula Winterauer alias Gischt lebt und arbeitet als Komponistin, elektronische Musikproduzentin und Kuratorin in Wien. Ihre Arbeiten setzen sich mit rohen und brutalen Klängen in digitaler Überbestimmheit auseinander, liefern differenzierte Interpretationen der Genres Industrial, Techno und Ambient. Winterauer ist Bassistin der Doom Pop Band Eaeres und ist Teil des Duos The Answer is No mit Maja Osojnik. Sie arbeitet als Sounddesignerin und Komponistin für Film und entwickelt Kompositionen für zeitgenössischen Tanz, ist Labelboss von Ventil Records, Co-Organisatorin und Kaufmännische Leitung des Unsafe+Sounds Festivals und Kuratorin von New Salt – Festival for sonic exploration & digital art.
Svetlana Schwin wurde 1984 in Krasnoturyinsk im Ural geboren. Sie studierte darstellende Kunst in Bremen (D) sowie Theaterwissenschaft und Philosophie in Wien. Sie arbeitet als freiberufliche Lichtdesignerin, Theaterregisseurin und Autorin in Wien. Das Jugendstück „Pietro Pizzi“ gewann den Jungwild Förderpreis und die STELLA. Sie war Teilnehmerin der Schreibwerkstatt am Schauspielhaus Wien. Das Hörspiel „Mein Mitleid mit den Dingen“ erhielt den Sonderpreis für Dichtung beim Wettbewerb für Kurz-Hörspiele 2018. Als Lichtdesignerin arbeitet sie mit independent Gruppen in der Tanz- und Performance-Szene. Sie kreiert ihre eigenen Lichtobjekte und Lichtinstallationen, wie den Leuchtturm im Jahr 2020. Ihre Performance „Kuss“, ein Spiel mit Körper und Licht, existiert seit über 9 Jahren in mittlerweile 4 Versionen und wurde unter anderem im WUK, Werk und Ballhaus Ost in Berlin gezeigt.
Eduardo Triviño-Cely wurde 1990 in Bogotá, Kolumbien, geboren. Er lebt und arbeitet zwischen Kolumbien und Österreich. Durch experimentelle Prozesse in Klang, Skulptur und digitalen Medien interveniert er im öffentlichen Raum mit Installationen, Performances und Aktionen. Er erforscht den Wert von Misserfolg, Fehlern, dem Unsichtbaren und den Grenzen der Wahrnehmung. Damit sucht er nach neuen Perspektiven auf unsere natürliche Umwelt und hinterfragt kulturelle Konzepte. Mit einem Hintergrund in den bildenden Künsten nähert er sich dem Klang autodidaktisch und bewegt sich im experimentellen Bereich, der Materialien, Konzepte, neue Technologien und Körperteile einbezieht. Seine jahrelange Arbeit im Theater hat dazu geführt, dass sein künstlerisches Schaffen von Bühnenbild, Schauspiel, Requisiten und Dialogen beeinflusst wird.
Indra Jäger, geboren in Frankfurt am Main, lebt seit 2000 in Wien. Nach dem Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften hat sie den Kunst- und Kulturverein IM ERSTEN mitinitiiert und geleitet (2012-16). Seitdem ist als Kuratorin und Produzentin, seit 2022 für Dig Up Productions, tätig. Seit 2023 ist Indra bei der österreichischen Plattform für lösungsorientierten Journalismus relevant.news als Redakteurin und Chefin vom Dienst tätig.